Hohe Erwartungen der jungen Grünen an Lukas Ott - neuer Stadtentwickler
Das junge grüne Bündnis (jgb) begrüsst die Einstellung von Lukas Ott als neuen Stadtentwickler. Nachdem das jgb letze Woche in einem offenen Brief an Elisabeth Ackermann die jung-grünen Vorstellungen einer Stadtentwicklung skizzierte, wendet sich die Jungpartei nun mit denselben Anliegen an Lukas Ott. Das jgb bedauert jedoch den Verlust, welchen die Grünen Baselland deswegen einstecken müssen. Auch den grossen Verlust, welche die Stadt Liestal nun hat, bedauert das jgb sehr.
Die JungpolitikerInnen kontaktierten Lukas Ott heute per Mail und teilten ihm ihre Erwartungen für seine kommende Arbeit mit. Elisabeth Ackermann wurde über einen offenen Brief letzte Woche schon mit diesen Forderungen bekannt gemacht. Die Erwartungen der Jungpartei sind hoch, doch das jgb ist überzeugt, dass diese insbesondere von einem Grünen Stadtentwickler am besten erfüllt werden. Das jgb erwartet von Lukas Ott nun, dass er folgende Punkte erfüllt:
1. Urban Citizenship: für eine Teilhabe am Stadtleben für alle
Die Stadt ist der Lebensraum all ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, unabhängig ihrer Herkunft. Das Recht auf Teilhabe gilt allen. Jeder soll am Standleben beteiligt sein und bei der Gestaltung mitbestimmen dürfen. Das Konzept Urban Citizenship ist bereits in verschiedenen Städten umgesetzt und wird inzwischen auch in mehreren Schweizer Städten diskutiert. Mit einem Ausländeranteil von 35.7% haben momentan mehr als ein Drittel der Basler Bevölkerung jedoch kein Mitbestimmungsrecht. Darin sind die Sans-Papiers, welche nicht nur von der Mitbestimmung, sondern vom gesamten Stadtleben ausgeschlossen sind, nicht eingerechnet. In unseren Augen muss dies schnellstmöglich geändert werden.
2. Keine Stadt der Reichen: Stadtentwicklung für die Bevölkerung statt die Wirtschaft
Die Stadt ist der Lebensraum ihrer gesamten Bevölkerung, weshalb auch alle ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden sollten. Die momentane Entwicklung zeigt jedoch, dass immer mehr Wohn- und Lebensraum zu Gunsten der Wirtschaft weichen muss. Eine Grüne Stadtentwicklung sollte hier ansetzen.
3. Keine Konsum-Stadt: Für eine Stadt zum Leben, nicht zum Konsumieren
Gestaltungsfreiheiten in den Quartieren sowie öffentliche Tische sollen dazu führen, dass sich das Leben wieder vermehrt im gemeinschaftlichen Raum abspielt. Durch solche neue Begegnungsräume kann ein Austausch innerhalb der Bevölkerung ermöglicht werden. Die Stadtentwicklung soll vermehrt die Grundbedürfnisse und weniger den Konsum berücksichtigen. Öffentliche Toiletten für alle Geschlechter sowie ein Velosharing nach Pariser-Vorbild wären ein Anfang.
4. Erhalt von Altbauten und historischen Arealen
Bei der Umnutzung von Arealen sollen die bestehenden Bauten als Grundlage genutzt werden. Altbauten sollen erhalten bleiben, da sie von historischem Wert sind. Historische Voraussetzungen müssen in die Arealentwicklung miteinbezogen werden. Ehemalige Industrieflächen sollen umgenutzt, aber nicht entfremdet werden. Dadurch kann vorhandenes Baumaterial, welches oft aus wertvollen Rohstoffen besteht, wiederverwertet werden. Es sollen zudem keine neuen Bürogebäude gebaut werden, solangen noch Büroräumlichkeiten leer stehen.
5. Mehr Grünflächen und Pflanzen in der Stadt
Grünflächen im öffentlichen Raum sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und tragen somit zur Artenvielfalt bei. Ausserdem haben Grünflächen auchmikroklimatische Effekte; sie führen zu einem Ausgleich bei Temperaturextremen, binden Feinstaub und haben eine Filterwirkung. Alles Folgen, welche sich vorteilhaft auf das Stadtklima und die Lebensqualität auswirken. Darüber hinaus führt eine vermehrte Begrünung, beispielsweise auch auf Dächern, zu einer optischen Aufwertung des Stadtbildes.
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